Reisebericht
Tansania
21.
Juni - 04.Juli 2011
Eigentlich
war Afrika, obwohl es schon lange eines unserer „Wunschziele“ war, in
diesem Jahr nicht geplant. Wir fragten bei Walter und Doris, die wir
bereits auf Kamtschatka kennengelernt haben hinsichtlich einer weiteren
Rußland-Reise an. Es stellte sich heraus, daß sie mit Ihren Tansania-Plänen sehr weit fortgeschritten waren, sich aber über Mitreisende freuen würden. Ohne großes Zögern sagten wir zu, und kamen so in den Genuß der bereits von Doris mit viel Liebe und Mühe fix und fertig entwickelten Safari-Reise. |
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Tag 1 / Die. (21.06.)
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Auf nach Afrika, Tanzania
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Flug
von Berlin über Frankfurt / Main nach Arusha, Tansania. |
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Tag 2 / Mi. (22.06.)
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Hatari Lodge |
5.35
Uhr Ankunft in Tansania am Kilimanjaro Airport. Etwas anstehen um ein
Visum zu bekommen, aber eigentlich eine sehr unkomplizierte Abwicklung. Ein Fahrer von
Elefant Tours holt uns am Flughafen ab und bringt uns zu einem kurzen
Briefing in eine nahe gelegene Lodge. Dort treffen wir auch unseren
Safari-Guide. Mit einem Toyota Land Cruiser fahren wir los in Richtung
Hatari Lodge, berühmt durch den gleichnamigen Film mit John Wayne und
Hardy Krüger. Unterwegs
haben wir unsere ersten Eindrücke von Afrika – Giraffen und
Warzenschweine am Straßenrand. Dazu
noch die scheuen
Dik
Diks und
auch noch eine große Herde Büffel. Die Zebras sind auch
noch zu erwähnen. Wir genießen es in der Wildnis zu sein und viele
Tiere zu sehen, die wir sonst nur aus dem Tierpark, Zoo oder von
Bildern kennen. Highlight
ist eine Zu-Fuß-Safari, geführt von zwei netten weiblichen Rangern, von
denen eine zu unserem Schutz mit einer Kalaschnikow-Maschinenpistole
ausgerüstet war. Wir können uns
den Giraffen bis auf 5 Meter nähern. Bunte Vögel, Büffel und
Warzenschweine gibt es als Zugabe. Mittags verzehren wir unser
Lunch-Paket im Auto. Der Rastplatz ist mit den Rückkehrern von der
Mount Meru Besteigung überfüllt. Die
weitere Fahrt geht vorbei an den Momella Seen,
die die vielen Flamingos in der Sonne rosa färben. Wir sehen noch ein
Flußpferd mit seinem Nachwuchs. Das kleine badet sogar für uns und
unsere Kameras.
Das
Abendessen wird an der großen Tafel in familiärer Atmosphäre zusammen
mit den Guides eingenommen. Wir fühlen uns auf Sterne-Niveau bekocht
und betreut.
Nach
dem Essen werden wir im Dunkeln von Angestellten mit Taschenlampen zu
den Unterkünften begleitet. Diese sind sehr stilvoll, warm und
komfortabel eingerichtet. Um 21.00 Uhr
geht der Strom aus und wir fallen völlig ermüdet von der Anreise und
den ersten Eindrücken ins Bett und schlafen sofort ein.
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Tag 3 / Do. (23.06.)
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Hatari
Lodge
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Der
Morgen empfängt uns genauso frisch, wie der Abend zuvor. Afrika hatten
wir uns wärmer vorgestellt. Auch sind die Tage kürzer als zu Hause.
Aber es ist hier Winter und auch näher am Äquator. Die kühle Luft hat
allerdings auch den Vorteil, daß Malaria hier kein Problem ist. Das
Frühstück ist nicht üppig (muß auch nicht), aber sehr gut. Orangensaft
frisch gepreßt, Eier so wie jeder möchte und eine kleine Auswahl an
Wurst, Schinken und Käse. Sofort fallen uns die kunstvoll aus Draht und
Perlen gefertigten Eierbecher auf. Leider dürfen wir sie nicht
mitnehmen. Die Abfahrt hatten wir für 8.30 Uhr festgesetzt und mit leichter Verspätung auch geschafft. Kaum haben wir die Lodge verlassen, müssen wir anhalten weil zwei Giraffen-Bullen ihre Kräfte messen. Es mutet eher wie ein Tanz an, kann aber dauern. Die herum stehenden Zebras sind davon unbeeindruckt und nehmen nacheinander ein Sand-Staub-Bad. Die Fahrt zu einem Vulkan Krater am kleinen Meru ist abwechslungsreich.
Das Gelände schwierig. Wir sehen frische Elefantenhaufen, weidende Warzenschweine und schließlich Kalbes – Affen, die mit langen weißen Schwänzen beeindrucken. Wir besuchen ein kleines Museum. In der Hatari
Lodge haben wir ein exzellentes Mittagessen. Nachmittags
fahren wir durch den Gummibaumwald zu einem beeindruckenden,
riesigem alten Ficus. Er ist wie ein Tor gewachsen und man kann sogar
mit dem Auto durchfahren. Den
ganzen Tag haben uns heute Paviane begleitet. Immer wieder
haben wir eine andere Familie getroffen. Die kleinen Babys werden bis
zur zweiten Woche am Bauch getragen und danach auf dem Rücken. Ab der
sechsten Woche müssen sie sehen, wie sie zurechtkommen. In der Gruppe
gibt es immer einen Aufpasser, der vor möglichen Gefahren, auch vor
Touristen geräuschvoll warnt. Zum
Sonnenuntergang haben wir wieder unseren Aperitif genossen. Während des
wieder exzellenten Abendessens hat der Boy in unserer Hütte ein
Kaminfeuer für uns gemacht. Den Brandy als Gute Nacht Getränk gab es
dazu. |
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Tag 4 / Fr. (24.06.) |
Zum Tarangire
Nationalpark
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Die
Abfahrt haben wir für 8.00 Uhr geplant. Um das frühe Aufstehen zu
verschönern und auch weil es nett angeboten wurde, haben wir „Wecken
mit Kaffee“ bestellt. Was wir nicht bedacht hatten, war daß der Strom
und somit das Licht erst um 7.00 Uhr angestellt wird. Um
6.00 Uhr klopft und ruft es und jemand, den wir in der Dunkelheit nicht
sehen können steht mit Kaffee und Keksen an der Tür. Wolf-Reiner ist
nicht ganz so nachtblind und hat Brigitte das Tablett gebracht. Auf der
Bettkante sitzend wartet sie dann mit dem Tablett in der Hand bis er
wenigstens eine der Taschen-Lampen gefunden hat. Aus dem gemütlichen
Frühstück im Bett wird so leider nichts. Im Dunkeln packen wir unsere
Sachen zusammen und suchen nach diversen Kleinigkeiten wie Uhr oder
Wasserflasche. Wir hätten uns am Abend besser vorbereiten müssen, aber
wir vertrösten uns auf das nächste Mal. Für das schöne Frühstück bleibt
dann leider nicht viel Zeit. Wir fahren
Richtung Tarangire National Park. Am Massai - Markt in Arusha machen
wir Halt für den Einkauf von kleinen Souvenirs. Die Verkäufer verstehen
ihr Handwerk – es gelingt uns nur schwer mit einigen Kostbarkeiten und
auch den Perleneierbechern, die wir von Hatari kannten, zu fliehen. Arusha
ist die dem Flughafen Kilimanjaro nächst
gelegene große Stadt. Sie ist Ausgangspunkt für die meisten Bezwinger
des Kilimanjaro und auch für Safari-Touren in Ostafrika. Alle größeren
Tour-Agenturen haben ein Büro in Arusha. Arusha
ist eine lebendige Stadt mit starken Kontrasten zwischen modernen
Hotel, Regierungsbauten und Glaspalästen der UNO zu den ärmlichen
Hütten und Läden. Bei unserer Fahrt auf der Hauptstraße durch kleine
Ortschaften und dann durch Massai – Gebiet bekommen wir zum ersten Mal
einen Eindruck von afrikanischem Leben. Es unterscheidet sich völlig
von dem, was wir gewohnt sind. Im Massai – Gebiet sehen wir auch die
typischen Rundhütten. Gegen Mittag
erreichen wir den Tarangire Nationalpark. Eine Horde Affen empfängt
uns. Es ist sehr
warm und staubig, obwohl keine Sonne scheint. Wir sehen erstmals Gnus,
Impalas und endlich auch Elefanten sowie Elen-Antilopen. Zebras und
Giraffen gibt es massenhaft. Ein Löwe stand für uns nicht bereit. Unsere
Lunch-Box leeren wir an einem Rastplatz mit herrlicher
Aussicht auf den Tarangire River wo sich Elefanten, Zebras und Impalas
an dem bißchen Wasser laben. Nach einiger
Zeit im Gelände entschließen wir uns den Weg Richtung Boundary Hill
Lodge zu nehmen. Wir haben unsere erste Off-Road Erfahrung und nach nur
einmal verfahren erreichen wir die Lodge. Die Cabins
sind riesig groß und im Kolonialstil eingerichtet. Jede hat eine
verglaste Seite Richtung Savanne, extra
Terrasse für die Badewanne und auch eine Toilette mit Aussicht. Im
letzten Abendlicht können wir noch sehen, wie sich eine große
Büffelherde für die Nacht sammelt. Bei
der Begrüßung hat man uns darauf aufmerksam gemacht, im Dunkel niemals
allein auf das Gelände zu gehen. Zur verabredeten Zeit führt uns ein
Massai-Krieger mit Pfeil und Bogen durch das stockdunkle Revier zum
Abendessen. Das Dinner wurde für uns und noch eine sechsköpfige Gruppe
Amerikaner auf einer mit Kerzenlicht beleuchteten Terrasse am Kamin
vorbereitet. Es
gab Kürbissuppe, Lammbraten und Kuchen – alles sehr gut. Ein Massai,
diesmal mit einem Speer bewaffnet, hat uns nach dem Essen wieder in
unser Cabin gebracht. |
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Tag 5 / Sa. (25.06.) |
Richtung Serengeti |
Nach
ausgiebigem Frühstück im Freien mit einem grandiosen Blick über die
Grasebene rüsten wir uns für die Fahrt Richtung Ngorongoro-Krater und
weiter in die Serengeti. Beim
Tanken unterwegs wird unser Auto wieder sofort von Souvenirhändlern
belagert. Wir lassen uns irgendwelchen Tand aufschwatzen und verbuchen
es als Entwicklungshilfe. Die weitere Fahrt geht durch Massai-Gebiet,
erkennbar an den Rundhütten
und dem Weidevieh. Bei Halt auf freier Strecke in vermeintlich
menschenleerer Gegend dauert es keine 2 Minuten bis wir von einer Schar
Kinder umringt sind. Unsere Vorräte an Naschwerk sind schnell
aufgebraucht. Das Mittagessen genießen wir am Rand des Ngorongoro
Kraters im Auto weil ein kräftiger Regenguß mit Hagel uns am Aussteigen
hindert. Der Regen endet und wir fahren weiter auf nach kurzer Zeit
wieder staubiger Piste in die Serengeti.
Endlich
bekommen wir auch Löwen zu sehen. Zwei
ausgewachsene Männchen lassen sich durch uns nicht stören und kreuzen
direkt vor unserem Auto den Weg. Zusätzlich sehen wir Thompson-
Gazellen, Hyänen, Elefanten, Strauße, Zebras, Büffel und vieles anderes
in großer Zahl. Schließlich setzt wieder Regen ein und die Fahrt wird
zum Abenteuer. Den Umweg zum versprochenen Leoparden brechen wir
aufgrund der Wegverhältnisse ab und fahren direkt zum Zelt-Camp.
Zwischendurch beobachten wir noch eine kritische Situation: Ein Auto
hat sich in einer Elefantenherde zwischen die Mütter mit ihren Kleinen
und dem Leitelefanten gestellt. Es war das erste und einzige Mal, daß
unser Guide Befehle erteilt hat: Dach zu, hinsetzen, anschnallen! Und
wir haben alle sofort befolgt. Aber der Elefantenbulle hat sich wieder
beruhigt und weder uns noch den Passagieren in dem anderen Fahrzeug
ist, außer einem tüchtigen Schreck, etwas passiert.
Wir
erreichen das Zelt-Camp gegen 18.00 Uhr bei einem kräftigen Gewitter.
Watend erreichen wir unser Zelt und richten uns ein. Alles ist
spartanisch, aber in dieser Gegend auch irgendwie luxuriös. Wir beobachten
den Sonnenuntergang in der Serengeti. Kurze Zeit später ist es
stockdunkel. Für den kurzen Weg zum Restaurantzelt brauchen wir eine
Taschenlampe. Zum Abendessen gibt es Ziege, Reis, Bohnen, Salat und
Fisch. Vorab gab es eine Bananensuppe – war sehr lecker, aber nichts
für Brigitte. Beleuchtet sind die Tische nur mit einer einzigen Kerze
und es ist schon sehr gewöhnungsbedürftig zu essen, was man nicht sieht. Wir
schlafen mit dem Grunzen und Knurren der Zebras und Gnus ein, Eine
Hyäne hat den ganzen Abend das Camp umkreist. Wo ist sie wohl jetzt. |
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Tag 6 / So. (26.06.) |
Serengeti |
Morgens werden
wir mit dem lauten Ruf: „Cheetah, Cheetah“ geweckt. Neugierig schauen
wir aus dem Zelt und sehen tatsächlich ganz nah einen Gepard, der sich
auf eine Herde Thompson Gazellen zubewegt. Alle Fotoapparate klicken um
die Wette. Irgendwann verschwindet er aus unserm Gesichtsfeld und wir
rüsten zum Frühstück. Zu unserer Überraschung gab es diverses frisches
Obst, ein Massai hat Eier, wie jeder sie mochte, auf dem Kerosinkocher
angerichtet. Als Zugabe gab es noch Scherze von seinen Kollegen, daß er
als stolzer Massai-Krieger Eier für Safari-Touristen brät. Dazu Toast
und Crêpes und vieles mehr. 8.30
Uhr Start zur Safari durch die Serengeti. Eine durchs Camp laufende
Giraffe verabschiedet uns. Wir fahren vorbei an Zebras, Gnus, Giraffen,
Büffel, alle Sorten Antilopen. Wir finden einen Baum, auf dem eine
tote Thompson Gazelle abgelegt ist, halten wir.
Nach kurzem Warten bemüht sich ein Leopard auf den Baum, der offenbar
nach der morgendlichen Jagd im Gras etwas geruht hatte. Wir sehen zu,
wie er die Gazelle ins höhere Geäst des Baumes schleppt um sie dann
genüßlich zu verspeisen. Inzwischen haben sich zwei Adler dazu gesellt
und ebenso ein Geier. Während der Leopard speist kommen auch noch drei
Hyänen, die auf herunterfallende Reste spekulieren. An einem Fluß
begegnen wir schlafenden Nil-Krokodilen und einer Herde Flußpferde, die
sich gegenseitig mit Schlamm bewerfen und. Geräuschvoll kämpfende
Bullen (oder heißen die Hengste?) beeindrucken mit ihren riesigen
Mäulern und Eckzähnen. Neben tausenden
Antilopen sehen wir in der Ferne Löwen, Geparden, Elefanten und aus der
Nähe auch die größten flugunfähigen Vögel, Strauße in großer Zahl. Nach der
Mittagsrast unter einem Wurstbaum fahren wir zurück Richtung Camp.
Zahlreiche Felseninseln erregen unsere Aufmerksamkeit, die kleineren
Tieren Unterschlupf bieten. An einer Pfütze
treffen wir ein großes Rudel Löwen, etwa 15-20 Tiere – eine ganze
Familie. Ein
Gewitter zieht auf, aber das Camp erreichen wir noch trockenen Fußes.
Kaum im Zelt geht ein Gewittersturm mit kräftigem Regen nieder. Das
Camp wird innerhalb kurzer Zeit zum See. Während der Regen, begleitet
von Blitz und Donner, maschinengewehrartig auf das Zeltdach prasselt,
entstauben wir unsere Kehlen. Nachdem das Restaurantzelt wieder
aufgebaut ist, findet das Abendessen bei Wetterleuchten, in Anbetracht
der Nässe, in aller Eile statt. Kaum wieder im Zelt findet Teil 2 des
Unwetters statt. |
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Tag 7 / Mo. (27.06.) |
Zum Ngorongoro-Krater |
Morgens
kalt waschen, weil alle
Wasserbehälter mit Regenwasser gefüllt sind und der Wasserboy das warme
Wasser nur dazu gegossen hat. Aber ansonsten ist vom Unwetter am Abend
und in der Nacht nichts mehr zu sehen. Der Boden hat das ganze Wasser
aufgesaugt. Nach dem Frühstück fahren wir zum Ngorongoro-Krater. Der Leopard von
gestern hat sich mit einer weiteren Gazelle eingedeckt, zum Frühstück
aber noch von der gestrigen gefressen. Danach haben wir eine Gepardin
mit zwei Jungen beobachtet. Die
Besichtigung des Massai Dorfes war interessant. Die
freundlichen Leute haben uns mit Gesang und Tanz begrüßt. Mit einem
Bewohner besichtigen wir das Dorf, dürfen eine Hütte von innen sehen
und lernen die Lebensweise der Massai etwas kennen. Zum Beispiel darf
er erst heiraten, wenn er einen Löwen erlegt hat. Es wären auch noch
genug Löwen da berichtet er selbstbewußt. Voller Stolz hat er uns die
Kindergartenschule des Dorfes gezeigt. Mit seinen 18 Jahren ist er dort
einer der beiden Lehrer. Etwa 20 Kinder werden in Kisuaheli und
Englisch unterrichtet. Freudig haben die Kinder ihr Können präsentiert.
Sogar unsere Namen konnten sie gut und verständlich lesen. Schade, daß
wir nicht etwas Kreide, Bleistifte oder Buntstifte als nützliches
Mitbringsel dabei hatten. Danach Serengeti-Highway Richtung Ngorongoro-Krater -- viel, viel Staub. Dort angekommen waren wir von der Größe der Gnu- und Zebraherden überrascht. Lunch hatten wir, im Auto, an einer Wasserstelle, umzingelt
von
Gnus, Zebras, Antilopen und auch einigen Warzenschweinen. Bei
unserer weiteren Kraterdurchquerung sehen wir, wie sich Löwen in den
Schatten der parkenden Safari-Wagen und auch darunter gelegt haben. Sie
genießen den Schatten
so sehr, daß sie selbst den vorbei ziehenden Warzenschweinen nur kurze
Aufmerksamkeit widmen. Beeindruckend sind die Unmengen von Gnus und
Zebras im Ngorongoro- Krater. Schließlich fahren wir zur Ngorongoro
Wildlife Lodge. Die aufsteigende Straße ist abenteuerlich steil. Die
Zimmer sind schön mit grandioser
Aussicht auf den Krater. Wir genießen die warme Dusche und waschen
ausgiebig den Staub aus den Haaren. Vor dem Abendessen genießen wir
noch einen Drink auf der Aussichtsterrasse, aber es ist ob der Höhe
doch sehr kalt. Der Kamin in der Bar kann, trotz seiner Größe, auch nur
fünf Leute erwärmen. Das
Abendessen gab es in zwei Gängen, um 18.30 Uhr und um 20.00 Uhr. Es
empfiehlt sich den ersten Durchgang zu wählen, da die meisten der Gäste
sich länger im Speisesaal aufhalten als vorgesehen. Uns wurde der
zweite Durchgang zugewiesen. Das Buffet war sehr schlicht und englisch
geprägt. Ob es in der ersten Staffel umfangreicher war können wir nicht
sagen. Die Geräuschkulisse war wie auf einem Bahnhof und ließ wenig
Gemütlichkeit aufkommen. Vielleicht haben wir es auch schlimmer
empfunden als es wirklich war, weil wir bisher immer sehr stilvoll und
schmackhaft in schönster Umgebung unsere Abende verbracht hatten. |
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Tag 8 / Die. (28.06.) |
Ngorongoro-Krater / Lake Eyasy |
Der
Wecker klingelt um 6.00 Uhr. Wir packen zügig unsere Sachen ein und
sind zeitig beim Frühstück. Der Kaffee schmeckt und das Angebot ist
ausreichend. Walter
und Doris möchten den Vormittag relaxen, so daß wir zu zweit mit dem
Guide in den Krater fahren. Im dichten Morgennebel, Sicht teilweise nur
5m, geht es los. Die Silhouetten der Akazien und Euphorbien ergeben ein
mystisches Bild. Auf dem
Grund der Caldera angekommen, erleben wir wiederum Gepard, Löwe,
Elefant und all die anderen Herden. Neu entdecken wir Kronenkraniche, Pelikane und zu unserer großen Überraschung auch ein
Spitzmaulnashorn. Gegen 11.30 Uhr sind wir wieder in der Lodge um unser
Gepäck und die Mitreisenden abzuholen. Einen schnellen heißen Kaffee
gönnen wir uns noch. In der Caldera war es an diesem frühen Morgen kalt
und windig, leider auch wenig Sonne. Die Fotos hätten es verdient,
zumal auf dem Rückweg auch noch ein Flußpferd außerhalb des Tümpels war. Heute fahren wir
zum Lake Eyasy. Unterwegs haben wir Lunch an einem Rastplatz mit Shop. Die Farbe des
Staubes wechselt von rot nach weiß, die Menge bleibt. Bei jedem
entgegen kommendem Fahrzeug schließen wir die Fenster. Gegen
15.00 Uhr kommen wir im Camp an. Es
macht einen guten und urigen Eindruck. Die Zelte sind mit Palmendächern
überbaut und bieten von der geräumigen Terrasse einen schönen Blick auf
den See. Der Service
ist liebevoll und durchdacht. Sogleich werden wir durch die Anlage
geführt, es gibt sogar einen Pool, anschließend zu unseren Zelten
gebracht und mit kühlen Getränken versorgt. Bei einem romantischen
Sonnenuntergang entspannen wir auf der Terrasse und machen einige
Fotos. Wir sind begeistert von der gepflegten Anlage mit eigener
Milchwirtschaft. Hier scheint das Konzept Landwirtschaft in Verbindung
mit Tourismus aufzugehen. Das
Abendessen war einfach Klasse. In dieser Wildnis und Abgeschiedenheit
war eine so gute, sterneverdächtige Küche nicht zu erwarten und wir
haben sie in vollen Zügen genossen. Während
dessen haben dienstbare Geister unsere Zelte für die Nacht vorbereitet:
Die Betten aufgeschlagen und gegen Moskitos gesprüht. |
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Tag 9 / Mi. (29.06.)
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Lake Eyasy / Lake Manyara |
Auf das Jagen mit den Buschmännern haben wir heute verzichtet. Stattdessen schlafen wir aus und genießen das reichhaltige Frühstück in aller Ruhe. Danach machen wir einen ausgiebigen Spaziergang auf dem trockenen Teil des Sees.
Die
Pelikane, Flamingos,
Silberreiher und Ibisse bleiben auf respektvoller
Distanz. Erst jetzt erkennen wir die Ausdehnung des Sees.
Gegen Mittag verlassen wir das Camp wieder und fahren weiter zum Lake Manyara. Unterwegs halten wir um einen herrlichen Blick auf den gesamten Lake Manyara zu haben.
Sofort
haben wir wieder harte Verhandlungen mit den Straßenhändlern und
leisten Entwicklungshilfe indem wir ein Kettchen abkaufen. Bald
erreichen wir den Nationalpark. Die Safari beschränkt sich im
wesentlichem auf die im Wasser spielenden Flußpferde. Elefanten,
Giraffen und Affen sind keine Sensation mehr wie am ersten Tag sondern
überall mehr oder weniger vorhanden. Sicher macht sich auch etwas die
Anstrengung der
letzten Tage bemerkbar.
Auf die heißen Quellen haben wir jedenfalls alle keine Lust und fahren
direkt zur Lodge. Auch diese Unterkunft ist ähnlich wie am Lake Eyasy.
Die gesamte Anlage ist sehr naturbelassen. Zum Abendessen gehen wir
vorbei an auf den Wegen spielenden Mungos zur Speiseterrassen. Moskitos
gibt es viele und noch mehr und morgen fahren wir weiter. Nachdem wir
unser Zelt selbst ausgiebig gegen die Moskitos ausgesprüht haben gehen
wir schlafen. Nachts hören wir den Dschungel und am Morgen werden wir
von Party-Geräuschen und dem Ruf des Muezzins aus dem nahegelegenen
Dorf geweckt. |
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Tag 10 / Do. (30.06.) |
Lake Manyara / Arusha |
Auf
dem Weg zum Flughafen erleben wir nochmal die vielfältigen Landschaften
Afrikas: von staubtrocken zu saftigem Grün. Am Flughafen Arusha
verabschieden wir uns
von unserem Guide Daniel und von Elefant-Tours. Daniel hat uns in der
vergangenen Zeit sehr gut versorgt, sicher durch die Landschaft
gefahren, auch wenn es manchmal schwierig war. Wir fanden jeden Morgen
ein frisch gewaschenes und auch innen gereinigtes Auto mit
Wasservorräten und Lunchpaket vor. Daniel konnte viel zu erzählen über
Tansania, Geschichte, Flora und Fauna. Er war sehr aufmerksam: Um uns
besseres Fotografieren zu ermöglichen hat er oft den Motor abgestellt
(wackelt nicht so). Mögliche Gefahren hat er frühzeitig erkannt und so
gab es keinerlei Probleme. Wo es notwendig war, vermittelte Daniel
zwischen uns und seinen Landsleuten. Einchecken, Flug und Einreise nach Sansibar sind ohne Probleme. Niemand fragt nach unserer Gelbfieberimpfung. Wolf-Reiner, Walter und Doris mußten die Toilette auf dem Inlandflughafen von Sansibar benutzen und waren sehr beeindruckt. Bemerkenswert war auch die Dame vor der Toilette, die als Dispatcher dafür sorgte, daß nur gleichgeschlechtliche Gäste sich in der Lokalität befanden. Im Gegensatz dazu waren die sanitären Einrichtungen in Tansania immer vorbildlich gepflegt und in der Ausstattung entsprachen sie mitteleuropäischem Standard. Der
Transfer zur Fumba Beach Lodge dauert
etwa 40
Minuten.
Wir
werden mit einer gut gekühlten
Kokosmilch, direkt aus der Frucht, begrüßt. Unsere Hütte liegt direkt
am Strand mit unverstelltem Meerblick. Die nächsten drei Tage wollen
wir hier entspannen. Als erstes haben wir einen super Sonnenuntergang
mit Fischerbooten
auf dem Meer, so daß die Klischees auf jeden Fall schon mal bedient
sind. Das
Abendbuffet findet im Freien statt. Zu den afrikanischen Speisen, die
durchweg sehr gut und schmackhaft zubereitet sind, genießen wir
südafrikanischen Rotwein. Es gibt musikalische Unterhaltung mit
afrikanischer und internationaler Musik, dargebracht mit Geige und
Gitarre. Zu späterer Stunde tanzen zu Musik und Gesang Kellner, Köche
und dann auch einige Gäste. In
der Zwischenzeit haben dienstbare Geister unser Bett für die Nacht
vorbereitet. Nach
all den Anstrengungen der letzten Tage schlafen wir tief und fest. |
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Tag 11 / Fr. (01.07.) |
Sansibar
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Keine Termine,
keine Safari – wir schlafen
aus und genießen gegen 9.00 Uhr ein ausgiebiges Frühstück
im Freiluftrestaurant. Alles findet hier nur unter freiem Himmel statt.
Nur einige Teile des Restaurants und der Bar sind überdacht. Die Sonne
scheint, es ist warm und entspannend. Wir fotografieren am Strand,
schreiben an dem Reisetagebuch und schauen den Fischern beim
Aufstellen der Reusen zu. Sie nutzen dazu die Ebbe. Wir relaxen,
nur unterbrochen durch einen leckeren
Lunch. Dorade sieht hier anders aus, sehr groß und es gibt natürlich
nur Stücke, gegrillt. Abends
fotografieren wir den Sonnenuntergang und haben danach beim Dinner
einen wunderbaren Sternenhimmel. |
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Tag 12 / Sa. (02.07.) |
Sansibar |
Heute ist wieder Programm, das heißt Aufstehen mit Wecker. Geplant ist eine Gewürz-Safari und ein Rundgang durch Stone – Town.
Die
Gewürz-Safari ist ein Muß, wenn man schon mal hier ist, aber überhaupt
auch für alle, die sich für Gewürze und ihre Verwendung interessieren.
Es ist spannend zu
sehen, wie Pfeffer, Vanille, Zimt und vieles anderes wächst;
wie die Bäume und Sträucher aussehen und wie sie behandelt werden. Wir
erleben ein Feuerwerk an Gerüchen, nicht immer erkennen wir auf Anhieb
worum es sich handelt. Neben den Gewürzen werden auch Früchte
vorgestellt und die Bäume und Sträucher an denen sie wachsen. Zum
Schluß gibt es eine Verkostung von diversen Orangen, ganz sauer bis
sehr süß, aber auch Papaya, Mango, Karambola
und Yakfrucht. Immer wieder ist es eine tolle Erfahrung, wie
schmackhaft die Früchte dort sind, wo sie auch wachsen. An einem Stand
kann man die hier geernteten Gewürze kaufen. In der Zwischenzeit
hat jemand Taschen und Kopfbedeckungen aus Palmblättern für uns
geflochten. Der Kokosnußkletterer unterhält uns mit Gesang vom Wipfel –
aber jodeln kann er nicht.
Nach
kurzer Fahrt sind wir in Stone – Town Sansibar. Für den Lunch wurde uns
das Restaurant Tapu empfohlen. Weil wir uns in der Gewürzfarm so lange
aufgehalten haben, wartet unser Führer schon.
Sansibar ist ein interessantes Gemisch aus Indischem und arabischem Baustil und geprägt von deren Kulturen. Die indischen Häuser haben Balkone und spießartige Elefantenabwehr. Die Hitze macht den Stadtrundgang sehr anstrengend.
Wir
besichtigen das Nationalmuseum
und haben von
der obersten
Etage eine fantastische Aussicht über den Hafen.
Sansibar war das Zentrum des Sklavenhandels.
Die auf dem Festland gefangenen Sklaven wurden in Stone–Town zwischengelagert, auf dem Sklavenmarkt gehandelt und dann verschifft. Niemand will sich so viele Menschen in den engen Kellern des Sklavenmarktes vorstellen. Es gab weder Wasser, Essen noch Toiletten. Nur die Stärksten sollten überleben und einen guten Preis bringen. Das Denkmal einer schwedischen Bildhauerin soll daran erinnern.
Zügig
bringt uns der Fahrer zurück in unser Hotel am Strand, ungeachtet der ausgeschilderten
Geschwindigkeitsvorschläge.
Das
Restaurant hat für uns heute ein Candlelight-Dinner am Sunset-Point
geplant. Walter und Doris fühlen sich noch so satt vom Lunch, daß sie
darauf verzichten. Welch ein Fehler – es war unglaublich romantisch
beim Schein der Kerzen und der Sterne die gepflegten Speisen und den
köstlichen Wein zu genießen. |
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Tag 13 / So. (03.07.)
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Sansibar |
Unser
letzter Tag auf Sansibar beginnt mit einem ausgiebigen, langen
Frühstück in der
Sonne. Danach sitzen wir am Strand, schauen den Fischern bei ihrer Arbeit zu, lesen und machen einen ausgiebigen Strandspaziergang mit dem Fotoapparat. Mittags essen wir Burger und Chips und hängen dann weiter ab bis zum späten Nachmittag. Dann packen wir unsere Taschen und bereiten alles für die frühe Abreise vor
Weil eine große
Gruppe Engländer das gesamte Restaurant belegt und auch ziemlich laut
ist, hat uns die Restaurantleitung vorgeschlagen das Abendessen auf der
separaten Holzterrasse am Meer einzunehmen. Die Sitze waren zum Essen
vielleicht nicht ganz so bequem, dafür der Service sehr gut und
zuvorkommend. So
hatten wir einen stimmungsvollen letzten Abend auf Sansibar. |
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Tag 14 / Mo. (04.07.) |
Sansibar - Berlin |
Heute
geht es wieder nach Hause. Der Wecker klingelt um 5.15 Uhr (4.15 Uhr
nach deutscher Zeit). Kaffee, Obst und Croissants gibt es zum schnellen
Frühstück an der Rezeption. Nebenbei Abrechnung – die Rechnung fällt
diesmal etwas üppiger aus, trotzdem bleibt noch was für den TIP. Guter
Service soll auch belohnt werden. 6.30
Uhr Abfahrt zum Flughafen, trotz zügiger Fahrt dauert es doch 40
Minuten und wir sind froh, daß wir darauf bestanden haben so früh los
zu fahren. Am Flughafen angekommen bemächtigen sich zwei Porter unseres
Gepäckes und leiten uns zur CONDOR-Schlange. Wir bewundern die
handgeschriebene Anzeigetafel und wissen damit auch, daß wir etwas mehr
Zeit für die Abfertigung brauchen werden. Nach der Sicherheitskontrolle
trinken wir noch einen Kaffee, der aber den Namen nicht verdient hat.
Dann endlich einsteigen! Aber das dauert … Es werden immer nur fünf
Passagiere abgefertigt, die dann die 200 m zum Flieger gehen. Nachdem
diese eingestiegen und ihre Plätze eingenommen haben dürfen die
nächsten fünf. Das ganze wird von acht Angestellten kontrolliert, von
denen aber nur einer die Berechtigung zum Abreißen der Tickets hat. Der
Flug verläuft entspannt und wir bekommen auch noch den Kilimanjaro zu
sehen, der während unseren Aufenthaltes ja immer in den Wolken
versteckt war. Nach
der pünktlichen Landung in Frankfurt haben wir eine angenehme
Weiterreise nach Hause. |
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